Retriever-Bashing, eine Bitte um Differenziertheit und Fairness
Aus aktuellem Anlass habe ich diesem Artikel meine Stellungnahme zu den Ereignissen der letzten Tage beigefügt. Zu dem Beitrag geht es hier
„Die Golden Retriever Lüge“ diese reißerische Schlagzeile erregte gestern meine Aufmerksamkeit. Gesehen hatte ich sie bei meiner Bloggerkollegin Nicole vom Hundeblog Moe & Me. Natürlich habe ich mir diesen Artikel durchgelesen – mehrfach – denn mit dem Begriff Golden Retriever Lüge konnte ich gar nichts anfangen. Und wenn ich ehrlich bin, hat mich dieser oberflächliche Artikel auch nach mehrfachem Lesen mit vielen Fragezeichen zurückgelassen. Zum Artikel geht es hier.
Inhaltlich bleibt erst einmal festzustellen, dass Moe offenbar ein Hund ist, der mit Hundebegegnungen so seine Schwierigkeiten hat. Der Zufall will es, dass er öfter mit einem Golden Retriever aneinandergeraten ist. Daraus so eine Alle-Retriever-sind-so-Haltung zu generieren, empfinde ich für so einen renommierten Hundeblog als zu dünn und unreflektiert. Oder anders ausgedrückt: Wenn Finley und ich auf Enrico C. und sein Frauchen treffen, sind wir in einer ähnlichen Situation. Zwei Hunde treffen aufeinander, die sich nicht ausstehen können. Enrico C.’s Frauchen verhält sich, wenn sie überhaupt rechtzeitig vor Ort ist, genau wie Nicole es von dem Goldenfrauchen aus ihrer Nachbarschaft beschrieben hat. Nervt mich das? Und wie! Dennoch würde ich nicht auf die Idee kommen, ab sofort den gesamten Rassebestand der Großen Schweizer Sennenhunde zu verteufeln. Es ist dieser eine Hund! Einzelschicksal sollte doch bitte auch Einzelschicksal bleiben.
Die Reaktionen auf diesen Artikel waren durchaus gemischt. Einige Leser reagierten mit Unverständnis, viele aber auch mit großer Zustimmung. Unterschiedliche Themenbereiche wurden in den einzelnen Beiträgen angekratzt. Rassehund vs. Mischling, Rassehund vs. Tierschutzhund, Retriever vs. Pittbull, Staff und Co.. Ich finde es schade, wenn gerade zwischen Hundeleuten so ein pauschales Bashing stattfindet. Letztlich sind es weder die Golden Retriever, noch die Labradore, die hier für das Verhalten, mit dem Moes Frauchen augenscheinlich nicht fertig wird, verantwortlich zu machen sind. Es sind die Menschen am anderen Ende der Leine.
Im Übrigen genauso, wie bestimmte Halter von Pittbull, Staff und Co. dafür verantwortlich sind, dass der Ruf ihrer Rassen so geschädigt wurde. Durch dieses Befindlichkeitsgebashe von Golden Retrievern oder Labradoren werden weder aus Mischlingen, noch aus Pitts oder Schäferhunden bessere oder wesensfestere Hunde. Und ihrem Ansehen nutzt es auch nicht. Wenn man es sonst verurteilt, dass bestimmte Rassen oder Mischlinge stigmatisiert werden, mutet es doch recht überheblich an, sich auf diese oberflächliche Art über zwei andere Hunderassen zu erheben.
Ein häufig in der Diskussion auftauchendes Argument war, dass Retriever einfach aus den falschen Gründen als Familienmitglieder ausgesucht würden. Dieser Artikel sei deshalb als akzeptable Provokation zu sehen. Sicher, manchmal macht Provokation Sinn und ist das richtige Mittel, um Aufmerksamkeit zu schaffen. Doch dann bitte auch mit Sachkenntnis und Augenmaß. Die Botschaft in diesem Artikel lautet: „Retriever werden als Familienhunde angepriesen, die sich von allein erziehen. Deshalb fallen sie in freier Wildbahn extrem unangenehm auf.“ Ende der Botschaft. Das ist zwar provokativ aber ohne Substanz.
Die unzureichende Darstellung einzelner Rassen und die damit verbundene, mangelnde Aufklärung der Käufer ist grundsätzlich ein gutes Thema. Das macht allerdings nur Sinn, wenn man zumindest über ein paar rudimentäre Kenntnisse der beschimpften Rasse verfügt.
Ich würde deshalb gerne mal ein paar Aspekte auflisten, die meiner Meinung nach in diesen Artikel gehört hätten. Wenn man sich einen Golden Retriever oder einen Labrador in die Familie holt, dann hat man gute Chancen, wenn man weiß was dieser Hund braucht und bereit ist Zeit, Mühe und Liebe zu investieren, einen spitzenmäßigen Familienhund zu bekommen.
Und nein, DEN Familienhund gibt es nicht. Kein Retriever hat im perfekten SITZ den Mutterleib verlassen oder es in die Wiege gelegt bekommen, sich selbst zu erziehen. Wer sich für einen Golden Retriever entscheidet oder für einen Labrador, bekommt in erster Linie einen Jagdhund mit allen dazugehörenden genetischen Anlagen.
Das heißt im Wesentlichen, Folgendes KÖNNTE passieren:
- Retriever lieben das Wasser, sie werden jede aber auch jede Gelegenheit nutzen, schwimmen zu gehen und sei es nur in einer modderigen Pfütze.
- Retriever buddeln gerne und zwar nicht nur am Strand oder im Wald, wo es den Menschen vielleicht nicht so sehr stört, sondern auch im eigenen Garten. Der Sinn für Frauchens liebevoll angelegtes Blumenbeet fehlt da völlig.
- Retriever sind, wenn man sie lässt, ständig mit der Nase am Boden. Was sie dort finden wird sie entzücken, Frauchen und Herrchen nicht immer.
- Retriever haben ein ganz anderes Verständnis davon, was es heißt gut zu riechen. Deshalb besteht die Möglichkeit, dass sie sich in übelriechenden Substanzen wälzen. Damit kann man sich erzieherisch auseinandersetzen und alles in erträgliche Bahnen lenken.
- Retriever sind große Schmuser, zumindest in dieses Vorurteil füllen sie perfekt aus.
- In jedem Retriever steckt ein kleiner, gewitzter Clown, der einen genau dann mit irgendetwas Unpassendem überrascht, wenn man es am wenigsten gebrauchen kann.
- Dabei ist es völlig egal, ob man sich einen Retriever aus einer Arbeits- oder Showlinie aussucht. Jagdinstinkte, Energie und Temperament ist in allen vorhanden. Die unterschiedlichen Zuchtlinien beziehen sich im Wesentlichen auf das Gebäude des Hundes. Hunde aus der Showlinie sind allgemein etwas kräftiger gebaut und variieren stärker in den Fellfarben. Allerdings sollte man nicht den Fehler machen, „kräftig gebaut“ mit träge oder langsam zu verwechseln.
- Diese Hunde machen auf jeden Fall Arbeit, aber sie machen auch auf jeden Fall Spaß.
Das Gute an den Retriever-Rassen ist, dass sie dazu gezüchtet wurden mit den Menschen zusammenzuarbeiten. Das ist der so oft zitierte „Will to please“. Aber auch hier gilt das Individualprinzip. Mancher Hund hat mehr davon, mancher Hund weniger und wieder andere, so wie mein Finley, finden ihren will to please mehr oder weniger zufällig auf einer langen Entdeckungsreise durch das eigene Ich.
Deshalb ist es nötig, seinen Hund, wenn er neu in die Familie kommt, zu beobachten und gut kennenzulernen. Die Überlegung, mein Hund wird sich schon anpassen, wird ins Leere laufen und Probleme bringen. Vielmehr sollte man sich fragen: Was steckt in diesem speziellen Hund? Was braucht er und was kann ich daraus machen?
Es braucht Zeit und Erfindungsreichtum, einen Retriever zu erziehen. Als Ziel sollte man es ins Auge fassen, eine Struktur zu erschaffen, die der Familie und dem Retriever gerecht wird, dann hat man einen zuverlässigen Kumpel an seiner Seite.
Natürlich ist auch diese Darstellung nicht vollständig und eine umfassende Aufklärung, würde hier den Rahmen sprengen. Vielleicht würde es aber den einen oder anderen, von Welpenfotos hingerissenen Menschen zum Nachdenken bringen.
Mir ist es eigentlich vollkommen egal welchen Hund sich jemand anschaffen möchte. Ich kenne tolle Hunde aus dem Tierschutz, viele Retriever und andere Jagdhunde und bin verliebt in die French Bully-Hündin meiner Freundin. Ein Miteinander kann meiner Meinung nach aber nur funktionieren, wenn man von pauschalisierenden Vorwürfen Abstand nimmt. Hundebegegnungen funktionieren nur bei gegenseitiger Rücksichtnahme. Klappt es mit einem Hund gar nicht, muss man wohl ein Stück weit lernen damit zu leben.
Liebe Birgit,
vielen Dank für deinen Artikel und deine kritische Auseinandersetzung mit meinem. Ich freue mich immer, wenn ich konstruktive Kritik bekomme!
Wenn du mir die Chance gibst, mag ich auf ein paar Sachen aus deinem Text eingehen, die ich etwas anders sehe.
Zum Beispiel schreibst du, das Moe ganz generell ein Problem mit Golden Retrievern hätte und das ich deshalb auf den, zugegeben provokanten, Titel gekommen bin. Das stimmt so aber nicht und ich glaube, ich habe das in dem Artikel auch ziemlich klar gemacht. Es gibt ein Beispiel, bei dem das so ist – MIR ist aber im Sommer leider eben genau das begegnet, was ich weiter unten beschreibe. Labbis und Goldies, die sich selbst überlassen werden. Die alles dürfen, weil sie ja „von Natur aus freundlich sind“. Natürlich haben andere Hunde das Problem auch. Trotzdem sind es in der Hauptsache diese Rassen, die mir begegnet sind und die eben so „geführt“ wurden.
Zweitens ehrt es mich, dass du meinen Blog als renommiert bezeichnest. Aber: Anders als dein Blog, nutze ich meinen nicht als Wissens-Vermittlungsplattform. Meine Beiträge sind jederzeit mit einem Augenzwinkern gemeint und vielleicht übertreibe ich an der einen oder anderen Stelle. Es sind Artikel aus meinem Leben, die weder Anspruch auf Vollständigkeit, Richtigkeit oder ähnliches haben. Wer das lesen mag – wunderbar. Wer nicht – auch gut.
Ich verstehe, dass sich vielleicht einige auf den Schlips getreten gefühlt haben. Das ist in Ordnung. Letztendlich bleibt die Wahl, was für einen Hund man sich anschafft, zum Glück bei einem selbst. Und wer weiß? Vielleicht entscheide auch ich mich mal für einen Goldie. Denn es sind tolle Hunde.
Übrigens, eine letzte Sache noch: Ich fand es spannend, dass gerade aus den Labbi/Goldie-Reihen keine Kritik, sondern Zustimmung kam. Gerade die, bei denen ich es vermutet hatte, ärgerten sich genau über das: Das diese Hunde oft als leichtführig, eben als „Familienhunde“ verkauft werden – und die Leute das glauben.
Liebe Grüße
Nicole
Liebe Nicole,
nachdem im Netz der Vorwurf laut geworden ist, ich würde Kommentare, die sich mir gegenüber kritisch äußern, nicht freischalten, habe ich meinen gesamten Spam-Ordner durchforstet und dort Deinen Kommentar gefunden. Etwas verspätet – das tut mir wirklich leid – veröffentliche ich ihn gerne.
Ich verstehe Deine Motivation jetzt etwas besser und finde es cool, wie locker Du selbst mit Kritik umgehst. Man kann ja auch mal unterschiedliche Standpunkte vertreten und sich trotzdem respektieren.
Ich hoffe, Deine Fangemeinde beruhigt sich bald wieder ein wenig und sieht unseren Austausch als das was er ist, eine Diskussion über die Sache.
Lieben Gruß, Birgit
Hallo Birgit, ich lese deinen Artikel und denke mir *genau meine Worte*. Du bringst die Thematik auf den Punkt. Meine Meinung dazu: Begegnungen mit anderen Hunden ist vielleicht nicht immer leicht, aber mit gegenseitiger Rücksichtnahme klappt das auch. LG Claudia
Hallo Claudia, danke für Deine netten Worte. Hundebegegnungen können es in der Tat in sich haben. Vielfach entstehen die Probleme jedoch im Kopf des Halters.
Unsere Hunde sind da oft entspannter, als wir. Das soll jetzt nicht heißen, „dass die das unter sich ausmachen sollen“. Aber jegliche Kommunikation zu unterbinden und dazu gehört nun auch mal, Fiepen, Knurren und Bellen, wäre für unsere Hunde auch nicht gut. Wie sollen sie da ein akzeptables Sozialverhalten lernen?
Hi, es stimmt das es im Kopf beim Hundehalter meist beginnt. Viele gehen viel zu angespannt und verkrampft auf andere zu. Naja… Das wirkt sich auf die Hunde aus.. Ganz klar
Ich habe den Artikel von Nicole gerne gelesen und ihn mit einer gehörigen Portoion Augenzwinkern genommen. Ich kann aber auch verstehen, dass er dich als Retriever-Liebhaberin und vor allem Hundetrainerin ratlos zurück ließ. Daher finde ich es schön, dass du diesen sachlichen Artikel zur Aufklärung möglicher zukünftiger Retrieverbesitzer geschrieben hast.
Übrigens war kein Hund für mich so schwer zu erziehen, wie Paula – ihres Zeichens Labrador. Den Will to please hatte man oder auch Waudin in ihren Genen vergessen und dafür noch ne Schippe Verfressenheit zusätzlich draufgelegt.
Herzliche Grüße
Stephie
Danke Stephie,
ja es ist mir klar, dass beide Artikel auf unterschiedliche Weise verstanden werden können. Und das ist doch eigentlich auch gut so, das fördert das Nachdenken über Konflikte und fördert auch den Austausch untereinander.
Mit hat der Artikel von Nicole sehr gut gefallen und das liegt nicht daran, dass mein Hund mit der Distanzlosigkeit der Retriever solche Schwierigkeiten hat, sondern weil ich den Artikel so verstanden habe, dass von irgendwoher suggeriert wird, dass diese Rassen einfach funktionieren. Dann landen sie in Familien, wo kaum Zeit für Erziehung dieser Kindsköpfe ist, oder bei älteren oder durch Krankheit
eingeschränkten Menschen, die diesen Rassen körperlich nicht gewachsenen sind und der Bewegungsfreudigkeit überhaupt nicht gerecht werden, was ja nicht gut gehen kann. Kennst du das nicht? Ich könnte da etliche aufzählen – und bei einigen kann ich auch behaupten, dass die Besitzer der festen Überzeugung sind, dass ihr Hund völlig unschuldig ist, wenn es Probleme gibt,weil ist ja ein Retriever…
In dem Artikel werden doch überhaupt nicht die Retriever angegriffen!! sondern die, die damit Geld machen. Nicole plädiert doch auch ähnlich wie du, dass sich die Menschen vorm Hundekauf Gedanken machen und dann Verantwortung übernehmen sollen. Kann deinen Artikel in Bezug auf den von Nicole nicht verstehen.
Was mich an Nicoles Artikel gestört hat und was ich auch sehr deutlich aufgeschrieben habe ist, dass die von ihr angesprochenen Probleme zwar existieren aber nicht ausschließlich ein „Retrieverproblem“ sind. Man kann über diese Themen, wie Distanzlosigkeit einzelner Hunde, Fehlverhalten von Hundehaltern u.s.w. auch schreiben, ohne das einer spezifischen Rasse an den Hals zu dichten.
Was Du beschreibst ist zutreffend, ich habe das Verhalten aber schon bei vielen unterschiedlichen Rassen und auch Mischlingen beobachtet.
Das geschriebene hier bezieht sich aber auch nur Golden und lab. Vielleicht noch auf weite Teile der Flats, aber weder curlies noch chessies. Und das mit der Energie und Temperament bezweifle ich doch sehr stark nach dem was ich auf Shows und workingteststarts gesehen habe.
Ja Niko, der Text dreht sich hauptsächlich um Golden und Labradore. Flats wurden im Ursprungstext gar nicht erwähnt, deshalb habe ich sie auch herausgelassen. Und wir Retrieverleute wissen, dass Chessies und Curlis noch mal eine ganz andere Geschichte sind. Deshalb fanden sie hier auch keine Erwähnung.
Die Temperamente sind sicherlich auch unterschiedlich, da gebe ich Dir recht. Aber die Einschätzung, die Du haben kannst, weil Du die unterschiedlichen Rassen auf Ausstellungen beobachten konntest, oder bei Workingtests beobachtet hast, ist weit entfernt von dem Informationsstand den eine durchschnittliche Familie erlangen kann, bevor sie ihren Hund anschafft.
Nach meiner Erfahrung als Trainerin, reicht ein durchschnittliches Temperament aus, um die Erziehung für eine Anfängerfamilie schwierig werden zu lassen. Und deshalb sollte man auch nie den Anschein erwecken, dass ein Golden oder ein Labbi „sich von selbst erziehen“. Trotzdem sind es tolle Hunde, aus denen bei dem richtigen Umgang, tolle Familienmitglieder werden können. Das war meine eigentliche Botschaft.
Super Artikel!!!@
Danke, Jennifer 🙂
Dem kann ich mich nur anschließen!
Danke, Fabienne. 🙂
Meine Anmerkung als Züchterin : wer erzählt Welpeninteressenten , dass Golden und Labradore ‚allein erziehend‘ sind !?!?! Verantwortungsvolle Züchter ganz bestimmt nicht !!!! Solange Leute ihre Hunde bei eBay kaufen , ohne sich vorher über die Rasse und die Zuchtvereine, Züchter und Hunde zu informieren, wird es leider immer wieder zu traurigen Mensch / Hunde / Schicksalen kommen.
Meiner Erfahrung nach gibt es relativ oft einen Temperamentunterschied zwischen Arbeits- und Standartlinie ! Diese beiden Zuchtrichtungen unterscheiden sich nicht nur im Äußeren.
Danke Britta, für Deine Ergänzungen.Ich sehe es genauso, dass ein verantwortungsvoller Züchter solche Informationen nie so an einen Käufer weitergeben würde.
Trotzdem ist es genau die Einstellung und der Kenntnisstand, der mir als Hundetrainerin oft vorgetragen wird. Und zwar bei allen Rassen.
Die Retriever sind ja alle lieb, der Pudel ist ein Kinderhund oder einer für alte Leute, Schäferhunde sind mannscharf, Schnauzer sind rüpelig, Yorkshire sind Gesellschaftshunde und jagen deshalb nicht …. so pauschal dahingesagt, ist das alles Schwachsinn. Und darum ging es mir in diesem Artikel.
Was die unterschiedlichen Temperamente bei den Zuchtlinien der Retriever betrifft, hast Du sicherlich recht. Da vertraue ich ganz auf Dein Fachurteil. 😀
Liebe Britta,
genau so sehe ich das auch. Wenn sich eine Familie für einen Hund interessiert, will sie meist nur das hören, was ihr in den Kram passt. Ich kenne niemanden, der behauptet ein Hund erzieht sich von alleine 😉 Die „Schuld“ für Fehlverhalten immer auf Andere zu schieben ist ja immer so schön einfach. Erziehung ist schwer, kostet Kraft, kostet Zeit, kostet Nerven, egal welche Rasse.
Lieben Gruss Mel
Hm… ich frage mich, ob du nicht noch einmal über den Artikel hättest schlafen sollen.
Ich verstehe nicht, warum du hier erst einmal Nicole und Moe in ein schlechtes Licht rücken musst. Damit deine Meinung glaubwürdiger ist? Ich habe Nicoles Artikel gelesen und habe darin nur gelesen, dass sie Menschen an die Hand gibt, sich über die Rasse zu informieren weil die Rasse immer gerne als Anfängerhund beschrieben wird. Vielmehr hat sie aufgezeigt, dass ein Hund dieser Rasse ohne Erziehung eine tickende Zeitbombe ist. Natürlich gilt das auch für andere Rassen, die werden aber nicht immer als Anfängerhunde betitelt.
Als ich deinen Artikel gelesen habe, hatte ich das Bild eines kleinen beleidigten Mädchens im Kopf, dessen Puppe man beleidigt hat. Man hätte auch einfach einen Artikel schreiben können mit einem kurzen Querverweis, dass du den Artikel gelesen hast und dann deine einfachen Erfahrungen wiedergeben. Dann wäre es sicher auch ein guter Artikel geworden. Ohne große Ausschweife was Nicole sonst tut… So empfinde ich diesen Artikel als reinen Bashing gegen ihren Blog.
Sehr schade!
Liebe Diana,
ich finde es echt toll, wie sehr Ihr Euch für Eure Freundin ins Zeug schmeißt. Sie kann sich glücklich schätzen. Aber bei aller Liebe, für Deine Bilder im Kopf bin ich nicht verantwortlich. Sie sagen über Dein Innenleben mehr aus, als über mich. Das ist eigentlich alles, was ich zu der Klein-Mädchen-Anspielung aus dem letzten Absatz zu sagen habe. Die Kommentare, die Nicoles Freundinnen, die letzten zwei Tage so gegen mich losgeschossen haben, hatten es auch ganz schön in sich. Motivation und System sind deutlich sichtbar. So etwas kann eben passieren.
Jetzt zum Inhaltlichen. Ich habe in meinem Artikel deutlich darauf hingewiesen, dass es sehr unterschiedliche Meinungen, auch sehr Positive, zu Nicoles Artikel gibt. Meine Kritik habe ich begründet. Dass man da, wie bei vielen Themen in der Hundeszene, inhaltlich anderer Meinung sein kann, habe ich eingeräumt.
Zu anderen Veröffentlichungen von Nicole habe ich mich in keiner Weise geäußert. Deshalb wundere ich mich sehr über Deine Einlassung „Ohne große Ausschweife was Nicole sonst tut …“ Da bist Du ein wenig über Dein Ziel hinausgeschossen. Das als Bashing gegen den Blog zu werten, ist Deine persönliche Wertung und hat weder mit der Wahrheit, noch etwas mit meiner Einschätzung zu tun.
Sehr schade!
Schon spannend dass du meinst Nicole und ich wären Freundinnen, nur weil ich sie an dieser Stelle in Schutz nehme. Nicht, dass es dich etwas angeht oder in irgendeiner Art und Weise den Inhalt meines Kommentares beeinflusst: Das sind wir nicht . Ich weiß es gibt sie, ab und an lese ich einen Beitrag wenn mich die Überschift reizt und mehr nicht. Ein persönlicher Kontalt zwischen Nicole und mir besteht nicht.
Natürlich machst du Nicole in deinem Eingangstext runter. Was genau hat das Verhalten von Moe mit denen der Goldies zu tun? Inwiefern beeinflusst Moes Verhalten deine Einschätzung auf das Verhalten der Goldies? Auf diese Frage hätte ich gerne eine Antwort. Und genau dieser Anfangstext ist es, der deinen Artikel zu einem furchtbar schlechtem macht. Du butterst sie runter damit du in einem besseren Licht darstellst.
Du sagst man kann Aussagen in Blogs so und so aufnehmen. Das ist richtig. Allerdings sollte man sie neutral betrachten, besonders wenn es um Kritik geht. Das tust du nicht. Vielmehr fühlst du dich in deiner Ehre als Retriever-Besitzerin offenbar gekränkt. Was durchaus verständlich wäre. Würde jemand die Welssen angreifen würde ich sie auch verteidigen, weil sie eine tolle Rasse sind. Nichtsdestotrotz kannst du Nicole nicht zum Vorwurf machen, schlechte Erfahrungen mit Haltern von schlechterzogenen Goldies zu machen und darüber zu berichten. Nicht einmal hat sie erwähnt, dass alle Hunde so sind. Aber dass siehst du in deiner beleidigten Art leider nicht.
Vielmehr hat mir dein Kommentar gezeigt, dass du mit einer derartigen Kritik nicht umgehen kannst, da du gleich auf die persönliche Schiene gehst und dein Geschriebenes nicht reflektieren kannst.
Dennoch wünsche ich dir weiterhin viel Erfolg mit deinem Blog.
Liebe Diana,
so, Du bist also nicht Nicoles Freundin, das ist zur Kenntnis genommen. Um so erstaunlicher und unverständlicher ist die Art und Weise, wie Du Dich hier im Ton vergreifst.
Auf der einen Seite wirfst Du mir vor, ich hätte Nicole schlecht gemacht, was im Übrigen nicht stimmt. Nicht mal Nicole sieht das so, lies dazu mal ihren Kommentar. Und im selben Atemzug lässt Du auf eine Art und Weise Dampf ab, die ausschließlich unter die Gürtellinie zielt. Das muss man auch erst mal bringen.
Nun zu Deiner Frage, ich zitiere wörtlich: „Inwiefern beeinflusst Moes Verhalten deine Einschätzung auf das Verhalten der Goldies?“ Ist die ehrliche Antwort – keine Ahnung, liebe Diana. Erstens war ich in der Situation ja nicht dabei, also woher sollte ich das Wissen. Zweitens ist der Kern Deiner Frage unklar, habe ich ja in meinem Text keine Analyse von Moes Verhalten abgegeben, wie sollte ich das auch, bei einem Hund den ich überhaupt nicht kenne. Diese Interpretation entspringt einzig und allein Deiner Fantasie, davon scheinst Du viel zu besitzen, was vordergründig gesehen, ja eine gute Eigenschaft ist.
Die Einstufung meines Artikels, als besonders schlecht, von Jemandem der Kommentare in diesem Ton verfasst und sie dann als sachliche Einlassung verkaufen möchte, läuft ins Leere. Mit inhaltlichen Argumenten hätte ich mich jederzeit gern auseinandergesetzt, was ich im Übrigen in diversen anderen Kommentaren, hier und auch im Netz unter Beweis gestellt habe.
Spare Dir bitte weitere Kommentare dieser Art, denn ich beende diese leidige Auseinandersetzung auf meinem Blog an dieser Stelle. Es würde zu nichts führen.
Zum Glück habe ich von diesem Retriever-Bashing bislang gar nichts mitgekriegt. Und klar, so wie wir Menschen sind halt auch Hunde individuell ganz unterschiedlich und auch ganz arg von ihrem Erlebten geprägt. Die allgemeinen Eigenschaften, die man Goldies zuschreibt, sind deshalb auch nur allgemein zu sehen. Unsere Golden-Retriever-Dame ist ein herzensguter, ruhiger und ausgeglichener Hund und ich möchte sie keine Sekunde missen. Von Einzelschicksalen auf die Allgemeinheit zu schließen, ist nicht nur bei Hunden eine böse Sache. Vielleicht sollte man dem einfach keine Bühne geben …