Guten Morgen, Miss Happy
Eine Labradordame als Erziehungsberechtigte
Es ist ja kein Geheimnis, dass ich neben den Golden Retrievern eine große Affinität für Labradore hege – allen Vorurteilen zuwider. Immer wieder werde ich mit diesen Meinungen konfrontiert, Labbis seien impulsgesteuert, distanzlos und manche behaupten sogar sie seien dumm.
Ich hingegen empfinde Labradore als äußerst liebenswert und charmant. Sie haben einen Schelm im Nacken und mit Ihnen wird es niemals langweilig. Wenn man weiß wie es geht, kann man ihre Impulse in die richtige Bahn lenken, denn sie sind alles andere als dumm. Okay – manchmal spürt man vielleicht einen kleinen Hang zu Größenwahn aber hey, niemand ist perfekt.
Pssst – sie kann sprechen…
Das Buch von Moritz Matthies führt den Beweis, dass soviel mehr in diesen Hunden steckt. Miss Happy zum Beispiel versteht und spricht Menschensprache – pssst, das muss aber unter uns bleiben. Miss Happy befürchtet nämlich, würde es bekannt werden, dass Hunde sprechen können, müssten sie zukünftig auch noch zum Quatschen herhalten.
Wessen Buch ist das?
Gleich im ersten Kapitel lernt der Leser, dass eine Labradordame auch über ein gesundes Selbstbewusstsein verfügt. Das, gepaart mit einem nicht zu unterschätzenden Wissen über Marketingstrategien führt zu einem völlig anderen Buchkonzept. Herrchen will ein Buch schreiben, unter seinem richtigen Namen und Miss Happy bekleidet nicht mehr als eine Nebenrolle? LACHHAFT!
Im Ergebnis macht die lackschwarze Schönheit ihrem Menschen klar, dass es natürlich Ihr Buch sein wird, Ihr Konterfei auf der Buchhülle prangen wird und Herrchen besser unter dem Pseudonym „Walter“ schreiben sollte. Einfach genial wie es Miss Happy gelingt, ihrem Menschen dieses Konzept schmackhaft zu machen.
Jedes Kapitel eine Perle der Mensch-Hund-Kommunikation
Was kann dem Leser Besseres passieren, als sagen zu können, dass gleich das erste Kapitel eines Buches zu seinen Lieblingskapiteln gehört. So erging es mir, ich habe dieses Buch danach nicht mehr aus der Hand gelegt. Mancher Dialog erinnerte mich an meine kleinen Niederlagen in den Gesprächen, die ich mit meinen pubertierenden Töchtern geführt habe. Und auch einige Sequenzen, in denen ich erfolglos versuchte, mich gegen Finley, meine Rüden, durchzusetzen poppten in meiner Erinnerung wieder auf. Da war auch von vornherein klar, dass ich am Ende die Unterlegene sein werde…
Ob Politik, Theater, Alltag – Miss Happy hat zu allem eine Meinung
Kein Thema wird ausgelassen, kein Reibungspunkt ausgespart. Die Zwei sprechen über Sicherheitsaspekte im Haushalt und sie gehen der Frage nach, warum weder der Hausherr noch Miss Happy Träger des Bundesverdienstkreuzes sind. Sie diskutieren darüber was der berühmte „Will to please“ ist und bei wem er in größerem Maße zu finden ist und Miss Happy bringt Walter mit der Frage zum Schwitzen, ob er finde sie sei zu dick.
Ein Gute-Laune-Macher
Dieses Buch macht einfach gute Laune. Ich habe mich vom ersten bis zum letzten Wort köstlich amüsiert. Ich kann es jedem Hundebesitzer – nicht nur Retriever-Liebhabern – wärmstens empfehlen. Stellenweise habe ich überlegt, ob es nicht eine gute Idee wäre Finley und Miss Happy miteinander bekannt zu machen. Wer weiß was die Zwei miteinander aushecken würden.
Autor Moritz Matthies hat schon zuvor in seinen Erdmännchen-Krimis „Ausgefressen“ und „Dumm gelaufen“ ein gutes Gespür für tierischen Spaß bewiesen. Er übersetzt in diesem Buch hündisches Verhalten in treffsichere Dialoge ohne Peinlichkeiten und Verniedlichungen. Ich bin jetzt ein Fan.
Guten Morgen, Miss Happy
Autor: Moritz Matthies
Verlag: Rowohlt Verlag
ISBN: 978-3499276040
Preis: 12,00 Euro
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