Magnolia Kitty, ziert sich
Kooomm liebes Kätzchen, koooommm
Es waren zwei Königskinder, die hatten einander so lieb…
Mit „unserer“ Katze und uns ist das so eine Sache. Sie kommt nach wie vor jeden Tag in unseren Garten, chillt in unserer Magnolie und flaniert über unsere Terrasse. Die ganze Geschichte findet ihr HIER. Wir Menschen sind alle schockverliebt und würden es mir ihr auf jeden Fall versuchen wollen, trotz der Allergiegefahr. Wozu gibt es Tabletten…
Finley bleibt ruhig – 5 Euro für seine Gedanken
Finley bewahrt weiterhin Ruhe, hat sich zu der Sache aber noch nicht abschließend geäußert. Ich habe mich inzwischen im örtlichen Futterhandel beraten lassen und habe mal gefragt, was so ein kuscheliges Kätzchen wohl gerne essen mag.
Die Beratung war so mittel
Zugegeben, ich lieferte in diesem Laden auch nicht gerade eine meiner kommunikativen Glanzleistungen ab. Ich hätte es der netten Dame in dem roten Kittel vielleicht etwas leichter machen können. Jedenfalls war die Beratung vollkommen frei von Enthusiasmus, so lala eben.
Ich hingegen ging sehr enthusiastisch an den Thresen und fragte die Verkäuferin: „Könnten Sie mir bitte sagen, was und wieviel Katzen gerne fressen? Es muss natürlich gesund sein.“ Die Frau strich sich ihre Hände an ihrem roten Kittel ab und nahm mich ins Visier.
Kommunikation wird überschätzt
„Tja“, sagte sie, „Was für eine Katze ist das denn?“ Ich packte daraufhin mein geballtes Katzenwissen auf den Tisch und sagte. „Eine total niedliche, ungefähr so groß…“, dabei hielt ich meine Hände hoch und zeigte die Größe eines Kinderschuhkartons an. „Ich meinte, welche Rasse ist das“, hakte die Fachverkäuferin nach. Ihre Stimme bekam etwas Schneidendes. Ich antwortete wahrheitsgemäß: „Ich habe keine Ahnung.“
Sie räusperte sich: „Ahaaa … ist das eine Katze oder ein Kater?“ Ich antwortete in unbeschwertem Ton: „Das weiß ich eigentlich auch nicht.“ Ich sah den gestressten Blick der Frau und einen Moment lang hatte ich das Gefühl, sie will mir eine kleben. „Sie wissen nicht, ob ihre Katze ein Kater ist und haben keine Ahnung welche Rasse? So was weiß man doch, wenn man sich ein Tier kauft.“
Die Katze hat uns ausgesucht…
„Oh, also das ist bei uns ganz anders“, erzählte ich der verwirrten Frau, „Die Katze hat uns ausgesucht.“ Hat die eben mit den Augen gerollt? „Ehrlich“, versuchte ich den Rotkittel zu überzeugen. „Die Katze ist uns zugelaufen … also fast … genau gesagt, ist sie gerade dabei uns zuzulaufen … sie zögert noch …“, schloss ich meine Erzählung ab.
Frau Rotkittel holte tief Luft, aus ihrem Schädel stieg eine Rauchwolke gen Himmel in der in leuchtenden Lettern stand: „Herrgott, womit hab‘ ich das verdient?“ Sie änderte ihre Taktik, ihre Stimme wurde etwas sanfter, ihr Blick verschleierte sich. „Schaun Sie mal“, säuselte sie, „wäre es dann nicht besser, sie würden die Entscheidung des Kätzchens abwarten, hmmm? Vielleicht geht sie ja doch noch zurück zu ihren Leuten.“
Nicht zu uns?????
Wie jetzt … nicht zu uns … DAS IST KEINE OPTION! Ich muss die Verkäuferin so entsetzt angesehen haben, dass sie sich sofort korrigierte: „Also ähm … natürlich kommt sie … mit Sack und Pack … nur eine Frage der Zeit … öh, Futter also …“
Für den Anfang, so sagte sie, sei ein schlichtes Futter ja genug, irgendetwas mit Fisch, oder so. Ich fand, Fisch hörte sich gut an, nahm aber dann doch die Dosenfirma von der Finley ab und an mal eine Mahlzeit bekommt.
Wenn Großoffensiven in der Luft verpuffen…
Ich nahm gleich fünf Dosen mit und startete noch am gleichen Tag mit meiner Lockoffensive. Nun ja, Katzen sind ja bekanntlich sehr clever. Und ich habe die Kitty im Verdacht, dass sie dabei ist, uns zu konditionieren. Höre ich da einen Clicker in der Ferne? Denn das Futter wird nur gefressen, wenn wir nicht zuhause sind, oder beschäftigt, oder nachts, wenn alle schlafen. Zum ersten Mal hat sie sich überhaupt erst an das Futter getraut als wir den Napf weit weg vom Haus, unter die Magnolie gestellt haben.
Und Finley, der rührt das Katzenfutter nicht an und beobachtet sein propellerndes Frauchen mit stoischer Ruhe. Es ist, als ob er sagen will: „Mach Du mal, Kitty und ich, wir haben das schon längst geklärt.“ Wie es scheint, ist es noch ein langer Weg bis in unser Esszimmer…