Hello Kitty … willkommen im Magnolia-Resort
Unser Magnolienbaum bietet Komfort
Kriegt man eigentlich auch die Katze, die man verdient?
Ich glaube, ich habe jetzt auch eine Katze … irgendwie … oder einen Kater … jedenfalls manchmal … auf eine ganz schräge Art. Und das kam so.
Das Kennenlernen
Zum ersten Mal sah ich sie auf einer Abendrunde als ich mit Finley auf einem unserer Wanderwege entlangschlenderte. Mitten auf dem Wanderweg hatte sich die hübsche Tigerkatze lang ausgestreckt und räkelte sich in der Abendsonne. Das etwa 50 Meter vor ihr ein Golden Retriever seine Strecke abschnüffelte und unaufhaltsam auf sie zusteuerte, hatte sie gesehen. Es schien sie in keiner Weise zu erschrecken. Sollte er doch kommen, der dicke Brummer.
Wir gingen also weiter und zu meinem Erstaunen, ging Finley total ruhig an dem Kätzchen vorbei. Vielleicht war das der Moment, an dem ich mich in dieses zierliche Wesen verguckte. Ihr müsst nämlich wissen, normalerweise sind unsere Treffen mit Katzen stressig und immer ein wenig gefährlich. Dieses Mal war es so … friedlich.
All we are saying … is give peace a chance
(John Lennon)
Finley kann mit Katzen sonst leider gar nicht umgehen. Es ist glaube ich nicht so, dass er sie nicht mag, er versteht sie bloß nicht. Deshalb sind Zusammentreffen immer wie ein Sprengsatz an dem die Lunte schon brennt.
Unser Garten ist normalerweise die einzige katzenfreie Zone in unserer Wohnsiedlung. Es hat sich in der Katzenpopulation in unserer Siedlung wohl herumgesprochen, dass da im Mittelgarten ein brummiger Geselle wohnt, der keinen Besuch auf seinem Gelände duldet.
Morgendliches Defilee
Aber unser Tigerkätzchen scheint eine Vorliebe für unseren Garten entwickelt zu haben. Morgens bevorzugt sie den Vordergarten. Gebettet auf den wilden Erdbeerpflanzen, genießt sie die Morgensonne und beobachtet wie meine Nachbarn zur Arbeit fahren und wie die Kinder, die hier wohnen in die Schule gehen.
Freundschaft fragt nicht nach der Gattung
Sie läßt sich auch nicht stören, wenn ich meine Haustür öffne und Finley seine Nase zur Tür herausstreckt. Zuerst dachte ich, sie sei einfach nur zu unerfahren. Dann beobachtete ich Finley. Er taxierte das Kätzchen, setzte sich ganz ruhig auf den Treppenabsatz, legte sich ab und gab einen tiefen Entspannungsseufzer von sich. Es schien, als hätten die Beiden eine stille Übereinkunft getroffen, dass sie friedlich koexistieren wollen. Hach, dass ich das noch einmal erleben würde, hatte ich wirklich nicht vermutet.
Sie ist ein bisschen wie der Rattenfänger von Hameln
Von diesem Tag an schien es, als habe das Kätzchen unsere Familie irgendwie ins Herz geschlossen – uns UND den Hund. Mittlerweile glaube ich ja, dass die Kitty auf einer Mission Impossible ist, nämlich Familie Jaklitsch zu einer eigenen Katze zu verhelfen. Und dabei zog sie alle Register.
Wenn ich am Abend nach Hause kam und eskortierte sie mich vom Auto bis zur Haustür. Ich war total geflasht von soviel Fürsorge und nahm mir vor, am nächsten Tag eine Dose Katzenfutter zu kaufen. Man kann ja nie wissen, wann so ein Kätzchen mal Appetit bekommt … und überhaupt, ich wusste viel zu wenig über Katzen …
Der Burgfrieden hält
Kitty flanierte inzwischen vor unserer Terrassentür auf und ab, obwohl Finley dort lag und döste. Und mein Rüde, der döste einfach weiter. Der zwischen den Beiden geschlossene Burgfrieden schien von Dauer zu sein. Meine Mädchen malten sich inzwischen aus, wie es wohl sein würde, wenn das Kätzchen ganz bei uns einziehen würde. Hereinzukommen, traut sich der kleine Tiger allerdings noch nicht.
Heiß begehrte Plätze sind umkämpft
Unsere Magnolie ist einer ihrer Lieblingsplätze. Den Platz musste sie allerdings erst für sich beanspruchen, denn auch ein Taubenpaar wollte sich dort niederlassen. Und eines kann ich Euch sagen, wenn das Kätzchen etwas will, dann ist sie nicht zimperlich. Den beiden Tauben hat sie die Krallen gezeigt, was ich angesichts der Höhe, in der diese Auseinandersetzung stattfand, sehr waghalsig fand.
There is a dark side to that Kitty…
Unsere Familie ist inzwischen total auf dem Katzentrip. Sogar meinen Mann erwischte ich, wie er dem Kätzchen von der Terrasse aus zuwinkte. Übrigens hat sie nicht zurückgewunken. Neulich kam sie bei offener Tür auf unsere Terrasse und legte uns eine tote Maus vor die Tür. Ich weiß ja nicht, was Kitty uns damit signalisieren wollte, aber ich musste spontan an eine Filmszene aus „Der Pate III“ denken. Marlon Brando (der Pate) sitzt mit dicken Backen vor seinem Widersacher und sagt mit unheilvoller Stimme: „Ich mache Dir ein Angebot, dass Du nicht ablehnen solltest…“ Der Widersacher lehnt es ab und findet am nächsten Morgen einen abgetrennten Pferdekopf in seinem Bett vor.
Ich glaube, man darf gespannt sein, wie sich unser Verhältnis weiterentwickeln wird…